Elektrogeräte sind die häufigste Brandursache im Haushalt

Elektrogeräte sind die häufigste Brandursache im Haushalt

Jedes Jahr kommt es zu unzähligen Bränden in Haushalten. Das Wie und Warum erforscht das Kieler Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. (IFS). Das Ziel besteht darin, potentielle Gefahrenquellen zu erkennen sowie Aufklärung und Schadenprävention zu betreiben.

Etwa ein Drittel aller Brände in Gebäuden entsteht durch Elektrizität. Laut IFS war dies 2017 die häufigste Brandursache. Mit großem Abstand folgt erst auf dem zweiten Platz menschliches Fehlverhalten, das etwa jeden fünften Brand verursacht.

Das IFS hat 2017 mehr als 1.500 Brandursachenermittlungen durchgeführt. Im Wesentlichen wurden Brände untersucht, die erhebliche Schäden in und an Gebäuden verursacht haben. Die Untersuchungsergebnisse werden in der IFS-Schadendatenbank gesammelt und statistisch ausgewertet. Hieraus resultiert die Brandursachenstatistik, die seit dem Jahr 2002 geführt wird.

 

Risikofaktoren

„Weiße Ware“ liegt nicht ohne Grund ganz vorn in der Liste der möglichen Brandursachen. Darunter versteht man Elektrogroßgeräte, die in fast jedem Haushalt zu finden und dementsprechend weit verbreitet sind. Bauart und Betriebsweise können technische Fehler begünstigen, die Brände auslösen:

  • Es kann zu Problemen beim Netzbetrieb der Geräte kommen (in Deutschland beträgt die Netzspannung 230 Volt)
  • Die Geräte haben Heizeinrichtungen
  • Im Betrieb gibt es Erschütterungen
  • Im Geräteinneren ist Feuchtigkeit vorhanden

 

Gefährlich sind vor allem Knick- und Bruchstellen an Leitungen, an denen die Isolierung durchgescheuert oder gar angeschnitten ist, sowie freiliegende Einzeldrähte an Leitungseinführungen und an schadhaften Steckvorrichtungen. Oftmals entstehen auch durch Feuchtigkeit, Wärme, leitfähigen Staub, gelockerte Teile oder Materialbrüche Schäden an einem elektrischen Gerät.

Diese Defekte können Kurzschlüsse, Funken und Schwelbrände verursachen. In manchen Fällen bleibt das Problem (beispielsweise ein Kabelbruch) lange Zeit unbemerkt, bis schließlich ein sichtbares Feuer ausbricht. Aber auch ein unsachgemäßer Anschluss oder Betrieb der Geräte sowie Überhitzung können zu Bränden führen.

 

Mehrfachsteckdosen als unterschätzte Gefahr

Mehrfachsteckdosenleisten belegen den fünften Platz bei den elektrischen Brandverursachern. Viele Menschen unterschätzen deren Gefahrenpotenzial. Eine Überlastung durch den Anschluss zu großer Verbraucher oder mechanische Beschädigungen durch allzu groben Umgang mit den Steckdosenleisten können Brände auslösen.

 

Fernsehgeräte

Bis vor ein paar Jahren standen Fernseher als Brandverursacher noch ganz weit oben in der Rangliste. Dabei handelte es sich überwiegend um eher störanfällige Röhrenfernseher. Da es diese Modelle mittlerweile in immer weniger Haushalten gibt, ist die Flimmerkiste im Ranking der Geräte auf Platz sechs gerutscht.

 

Tipps für mehr Sicherheit:

  • Beim Kauf neuer Geräte sollte man darauf achten, dass diese mit seriösen Prüfsiegeln gekennzeichnet sind, mit denen Hersteller Qualität und Sicherheit dokumentieren. Dazu zählen das europäische CE-Zeichen, das deutsche GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit oder das VDE-Prüfzeichen (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik).
  • Gleiches gilt für gebrauchte Geräte, deren Zustand man besonders kritisch unter die Lupe nehmen sollte.
  • Defekte Geräte sollten nur vom Fachmann repariert und im Zweifelsfall lieber ausgetauscht werden.
  • Vor Gebrauch eines neu gekauften Gerätes sollte die Bedienungsanleitung aufmerksam durchgelesen werden.
  • Große Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschine oder einen Trockner möglichst immer an separaten Wandsteckdosen anschließen.
  • Nur geprüfte Steckdosenleisten verwenden und beim Anschluss von Geräten die Maximalleistung (in der Regel 3.500 Watt) beachten. Steckdosenleisten frei halten (Sofa, Vorhänge etc.)
  • Beim Kauf von Steckdosenleisten darauf achten, ob diese beispielsweise für Feuchträume zugelassen sind.
  • Grundsätzlich sollte man Elektrogeräte nur betreiben, wenn man sich in der Nähe aufhält und einen möglichen Brand schnell bemerken kann. Daher sollte man keinen Gebrauch von der „Stand by“-Funktion der Geräte machen.
  • Beim Aufstellen oder Einbauen von Geräten sollte man darauf achten, dass deren eingebaute Luftkühlung nicht behindert wird und die Luft gut zirkulieren kann. Das verhindert eine Überhitzung der Geräte.
  • Auch elektrische Geräte bedürfen der Pflege und sollten in regelmäßigen Abständen überprüft werden.

 

Und wenn's doch brennt ...?

Wenn bei aller Vorsicht ein Elektrogerät Feuer fängt, empfiehlt die Feuerwehr, zunächst die Stromzufuhr zu unterbrechen. Kleine Brände kann man mit einem Feuerlöscher oder einer Lifestyle-Feuerlöschdecke bekämpfen. Ist der Brand nicht zu kontrollieren, sollte man sofort die Feuerwehr alarmieren, die Mitbewohner informieren und das Haus verlassen. Versichert sind Brandschäden über die Hausrat- und Wohnungsgebäudeversicherung.

 

Rauchmelder retten Leben

95 Prozent der Brandopfer fallen laut Feuerwehr nicht den Flammen, sondern dem Brandrauch zum Opfer. Gefährlich vor allem im Schlaf, wenn der Geruchssinn außer Kraft gesetzt ist. Installierte Rauchmelder alarmieren akustisch und schenken so Zeit, auf das Feuer zu reagieren.

 

Elektrische Haushaltsgeräte als Brandursache

Die Auswertungen des Instituts zeigen über die Jahre eine stabile relative Verteilung der Brandursachen. Im Detail betrachtet, erweisen sich die Wäschetrockner als Brandverursacher Nummer eins. Die weiteren Plätze belegen Kühlgeräte und Geschirrspüler.

Sie sind außerdem Hauptursache für Brände, denen Senioren zum Opfer fallen.

Es ist also wichtig zu wissen, wie Sie Ihr Eigentum und Ihre Angehörigen vor elektrischen Bränden schützen können. Im Folgenden haben wir viele nützliche Tipps zum Thema Schutz vor Elektrobränden für Sie zusammengestellt.

Info-Broschüre herunterladen

 

(Quelle: www.ifs-ev.org)